Event

52. Deutscher Historikertag: Grenzen der Macht und Grenzüberschreitungen

  • Conférencier  Eva Schlotheuber, Michel Pauly (Sektionsleitung)

  • Lieu

    52. Deutscher Historikertag Münster 2018 Organisationsbüro -Geschäftsführung +49 251 83 23254 E-Mail: info@historikertag.de

    Domplatz 20-22, R 307

    48143, Münster, DE

  • Thème(s)
    Sciences humaines

52. Deutscher Historikertag, 25.-28. September 2018 in Münster

unter dem Motto: Gespaltene Gesellschaften

Vom 25. bis 28. September 2018 findet in Münster unter dem Motto „Gespaltene Gesellschaften“ der 52. Deutsche Historikertag statt. Dazu begrüßen Sie das Ortskomitee des Historikertages, die Lehreinheit Geschichte und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster herzlich!

Motivation für das Motto „Gespaltene Gesellschaften“ sind aktuelle Überlegungen:

Zahllose politische und soziale Zerreißproben stellen uns heute vor erhebliche neue Herausforderungen. Soziale Ungleichheit, religiös grundierte Auseinandersetzungen oder auch neue Formen des Nationalismus, der auf eine zunehmende Globalisierung reagiert, spalten viele Gesellschaften. In einer globalisierten Welt wirken sich derartige Spannungen spürbar international aus, wodurch sich auch die Lösungsmöglichkeiten und Mitspracherechte verändern. Für viele Zeitgenossen scheint der hergebrachte Konsens innerhalb der eigenen Gesellschaft zu bröckeln. Wesentliche Grundlagen der modernen Gesellschaft und des Zusammenlebens geraten damit auf den Prüfstand. Vor allem die Spaltung zwischen arm und reich oder zwischen „fremd“ und „einheimisch“ lässt das Gefühl von Teilhabe und Gerechtigkeit schwinden, so dass Gruppen erstarken und zu überzeugen vermögen, die einfache Lösungen propagieren.

Diese Herausforderungen sind jedoch keine Besonderheit unserer Zeit. Soziale, kulturelle, ökonomische, aber auch religiös, ethnisch oder rechtliche begründete Spaltungen sind ein Phänomen aller Zeitepochen und Weltreligionen. In allen Jahrhunderten hat man um den Konsens innerhalb der Gesellschaft ebenso wie mit den Nachbarn immer wieder existentiell gerungen. Das zeigen die tiefgreifenden Konflikte, die sich in der antiken griechischen Staatenwelt als eine sozio-politische Grundkonstante im permanenten Bürgerkrieg (staseis) äußerten, ebenso wie die erbitterten Auseinandersetzungen um die Stellung und Rechte der Geistlichen gegenüber den Laien im hochmittelalterlichen Investiturstreit. Die konfessionellen Spaltungen der Frühen Neuzeit zogen lange Verwerfungen bis in die einzelnen Kommunen nach sich, während die Diktaturen und Kriege des 20. Jahrhunderts oft eine Einheit erzwangen, die Differenzen nur blutig überdeckte. Die Kolonialisierung bewirkte außerhalb, aber auch innerhalb Europas große gesellschaftliche Umwälzungen, die in der Regel auch mit der Dekolonialisierung nicht befriedet werden konnten.

Die Geschichtswissenschaft kann in der aktuellen Debatte dazu beitragen, Prozesse gesellschaftlicher Spaltung und deren Wahrnehmung einzuordnen, zu hinterfragen und ein vertieftes Verständnis fördern.

Grenzen der Macht und Grenzüberschreitungen

Epochenübergreifend

Fr 28 9:00–12:00 Studiobühne 

Eva Schlotheuber, Michel Pauly (Sektionsleitung)

Christa Birkel (Luxemburg)

Die sog. „Pfandherrschaften“ (1388-1437) – Luxemburg unter ‚auswärtiger‘ Herrschaft?

Martin Uhrmacher (Luxemburg)

Die Erfindung der Grenze. Zur Konstruktion von Herrschaftsgebieten auf Regionalkarten des 16. Jahrhunderts im Westen des Reiches

Jessica Leuck (Luxemburg)

Zwischen Kindsmörderinnen und Brandstiftern. Konflikte und kleinere Verbrechen in der Propstei Luxemburg

Joëlle Weis (Luxemburg)

Historisch-kritische Gelehrsamkeit des frühen 18. Jahrhunderts zwischen Reich und Frankreich – Johann Friedrich Schannat (1683-1739) und sein Netzwerk

Andrea Binsfeld (Luxemburg)

Die Debatte um die Abschaffung der Sklaverei in transnationaler Perspektive

https://www.historikertag.de/Muenster2018/sektionen/grenzen-der-macht-und-grenzueberschreitungen/