Vortragsreihe der Arbeitsgruppe „Humanities and Religion“
Sprache ist nicht nur ein Medium der Darstellung oder der Mitteilung, sondern Sprache verpflichtet. “So bist du verknüpft mit der rede deines mundes / und gefangen mit den reden deines mundes”, heißt es in den Sprüchen Salomos (6, 2). Das wird von Hugo Grotius aufgegriffen, der eine Theorie rechtlicher Bindung aus dem Begriff des Versprechens entwickelt. Vor allem in Hobbes’ Leviathan gerät die Bindungswirkung der Sprache in den Mittelpunkt der Betrachtung: Ohne Sprache kein Vertrag, ohne Vertrag keine Gesellschaft. Rechtsbeziehungen entstehen nicht erst, wenn sie durch Vorkehrungen des Zwangs abgesichert werden, sondern schon vorher und unabhängig von diesem Zwang durch die Bindungen, die wir eingehen, wenn wir uns miteinander verständigen.
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