Seit Anbeginn der Menschheit fragen wir uns, ob unser Geist (unsere Seele) und unser Körper verschieden voneinander sind und unabhängig voneinander existieren, oder ob unser Körper den Geist letztendlich hervorbringt. Diskussionen dieses Leib-Seele-Problems wurden über sehr lange Zeit hauptsächlich durch mystische, religiöse und philosophische Vorstellungen geprägt. In neuester Zeit hat sich allerdings die Hirnforschung und speziell die Neurobiologie des Verhaltens rasant entwickelt – möglichweise kann sie wesentliche Befunde und Argumente zur Klärung des Problems beitragen. Auf diese naturwissenschaftlichen bzw. biologischen Beiträge soll im Vortrag besonders eingegangen werden.
Fernand Anton, Senior-Professor für biologische Psychologie an der Universität Luxemburg, promovierte 1983 an der Universität Innsbruck und verbrachte anschließend Postdoc-Phasen
am Institut für Physiologie der Universität Heidelberg bzw. an den National Institutes of Health (Bethesda, USA). Bevor er an die Universität Luxemburg kam, war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physiologie der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 1994 habilitierte. Sein Fachgebiet ist die Neurophysiologie der nozizeptiven Verarbeitung und die Messung von Schmerzen bei Tieren und Menschen.
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